BSZ - Eine beSONDERe Berufsschule

Als Berufsschule ist das BSZ Stockach mindestens einmal pro Woche ein wichtiger Lernort, der Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen unterstützt, den Übergang von der Schule ins Arbeits- und Erwerbsleben zu gestalten.

Individuell gefördert: Fachpraktiker im Bereich Hauswirtschaft, Küche und Verkauf

Langsam und bedacht spricht Selina Schmidt: „Als Fachpraktikerin im Bereich Hauswirtschaft lerne ich viel. Alle helfen mir dabei – meine Ausbilder als auch die Lehrer.“ Vor allem die Arbeit in der Wäscherei mache ihr Spaß, sagt die 19-Jährige. Sie absolviert in Kooperation mit dem Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies eine Ausbildung zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft. Bis zu zweimal in der Woche ist sie am BSZ Stockach und wird in allgemeinbildenden Fächern und im berufspraktischen Bereich unterrichtet.

BSZ Stockmar Berufsschule Essenszubereitung Koch

Voraussetzung für die Ausbildungen zum/zur Fachpraktiker/-in Küche, Fachpraktiker/-in Hauswirtschaft und Fachpraktiker/-in Verkauf ist eine Beeinträchtigung nach §66 Berufsbildungsgesetz (BBiG) und §42r der Handwerksordnung (HWO). Die 2- bzw. 3-jährigen Ausbildungen enden mit einer schulischen Prüfung als auch Kammerprüfung. „Unsere Absolventen werden intensiv auf die Prüfung vorbereitet und alle Aufgaben werden wiederholt. Ohnehin ist der Übungsanteil im Unterricht recht hoch“, betont Bärbel Gosemann, Lehrerin für Wirtschaftskunde.

„Eine staatlich anerkannte Ausbildung und eine gute schulische Grundbildung auf Hauptschulniveau sind das Ziel“, so Gesa Killian, Klassenlehrerin der Fachpraktiker. „Dafür arbeiten wir zum einen sehr eng mit den Betrieben der Jugendlichen zusammen und zum anderen haben wir Arbeitsmittel im hauswirtschaftlichen Bereich neu angeschafft“, so Killian weiter. Kleine Lerngruppen und eine extrem individuelle Betreuung zeichnen für die engagierte Lehrerin die Fachpraktiker-Ausbildungen am BSZ Stockach aus. „Wenn ein Schüler beispielsweise körperlich stark beeinträchtigt ist, dann erhält er oder sie angepasste Arbeitsmaterialien, so dass die Aufgabe bewältigt werden kann“, berichtet Bärbel Gosemann. „Trotz aller Herausforderungen treffe ich immer wieder auf sehr lernwillige und motivierte Schüler“, freut sie sich. Das macht das Arbeiten und Lernen am BSZ Stockach besonders, was auch Selina Schmidt findet: „Fragen kann ich immer stellen und wenn ich Hilfe brauche, wird eine Lösung gefunden.“ Gabriele Flerlage, Ausbildungsleiterin am Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf, bestätigt dies: „In der Schule ist Zeit, eine Fragestellung länger zu er- und bearbeiten, was im Betriebsalltag oft nicht möglich ist. Eine ortsnahe Beschulung in gesonderten Fachpraktiker-Klassen wie am BSZ Stockach kommt den besonderen Bedürfnissen der Auszubildenden entgegen. Die Zusammenarbeit zwischen unseren Fachkräften und denen am BSZ Stockach ist wertschätzend und orientiert sich immer am einzelnen Auszubildenden. Wir verstehen die Schule als Erweiterung des Netzwerkes, innerhalb dessen der junge Mensch reifen und optimal auf sein Berufsleben vorbereitet werden kann.“

BSZ Stockach Berufsschule Konditor

KoBV, BVE oder Fachpraktiker Küche, die Möglichkeiten an der BSZ Stockach sind vielseitig.

Fit werden für das Arbeitsleben: BVE und KoBV

BSZ Stockach Berufsschule Konditor

Ein hohes Engagement und Einfühlungsvermögen beweist Gesa Klawiter bei ihrer Arbeit für die Schülerinnen und Schüler, die am BSZ Stockach über die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) oder die Kooperative Berufsvorbereitende Einrichtung (KoBV) auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden.

„Der Praxisbezug an der Schule ist in dieser Zeit sehr hoch. Im hauswirtschaftlichen Bereich erläutere ich: Wie gehe ich mit Reinigungsmitteln richtig um? Wie setze ich sie ein?“, berichtet Lehrerin Gesa Klawiter. Es gehe darum, die Schüler für den Alltag im Leben und Beruf fit zu machen: Mobilität, Kultur, Sexualität, eigenes Wohnen sind nur einige der Module, worin die jungen Menschen an einem Tag am BSZ geschult werden. Ziel ist es, ein Dauerpraktikum erfolgreich zu bestehen.

Während der 1- bis maximal 3-jährigen Schulausbildung absolvieren sie eine steigende Anzahl an Praktika in Betrieben und Einrichtungen der Region – immer eng begleitet von Lehrern der Stammschule und der beruflichen Schule. Regelmäßig besprechen Schüler, Eltern, Beteiligte des Integrationsfachdienstes bei Schwerbehinderung alle Entwicklungsschritte der Jugendlichen. Immer mit dabei: Die Agentur für Arbeit sowie weitere fachliche Stellen.

Voraussetzung für die BVE ist, dass die Schüler aus sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren bzw. Schulen für geistig Behinderte stammen und die allgemeine Schulpflicht erfüllen. Auch Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Bedarf können aufgenommen werden.

Ist das Dauerpraktikum bestanden, dann ist im Anschluss an die BVE die KoBV die nächste Option. Träger ist die Agentur für Arbeit, die Dauer beträgt maximal 18 Monate. An zwei Tagen in der Woche werden die Jugendlichen am BSZ Stockach in puncto Arbeitsfähigkeit individuell unterstützt. Letzteres unterstreicht Gesa Klawiter: „Wenn ein Jugendlicher aufgrund einer handmotorischen Einschränkung Schwierigkeiten hat, einen Teig zu kneten, dann arbeiten wir in der Schulküche daran, bis es besser klappt.“ Ein enger Austausch mit den Praktikumsbetrieben sei hier unabdingbar. Ziel der Maßnahme im KoBV sei die Vermittlung auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Schriftarten, Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Weitere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzinformationen sowie in unserem Impressum.