Tim Elsässer ist 21 Jahre alt und lernt gerade
im 3. Lehrjahr bei der Firma Dietrich Aldinger GmbH den Beruf des
Werkzeugmechanikers. Was er daran spannend findet, warum er sich für
diese Ausbildung entschieden hat und wie es bei ihm danach weitergeht,
hat VOLL KONKRET für euch nachgefragt.
Wie kam es, Herr Elsässer, dass Sie sich für die Berufsausbildung als Werkzeugmechaniker entschieden haben?
Ich
wusste lange nicht, was ich machen sollte. Nach der Realschule habe ich
deshalb noch ein Jahr auf dem Berufskolleg verbracht und mir überlegt:
Welche Berufe haben Zukunft? Welche Berufe braucht man? Ich muss auch
den Sinn in der Arbeit sehen und habe mit älteren Freunden gesprochen,
die in der Ausbildung schon weiter waren. Da ist dieses Berufsbild näher
gerückt.
Und warum starteten Sie genau bei der Firma Dietrich Aldinger GmbH?
Ich
habe hier ein Praktikum gemacht. Ein Kumpel, der einen Jahrgang über
mir ist und auch hier lernt, hatte immer erzählt, worum es tagtäglich
geht. Ich kannte also die Anforderungen und fand sie gut, und konnte
mich bei der Bewerbung somit gleich von meiner besten Seite zeigen.
Wie sehen Sie Ihre Entscheidung heute? Alles richtig gemacht?
Ja,
ich bin zufrieden, hier meine Ausbildung machen zu dürfen. Es ist eine
super Umgebung, die Kollegen sind super, und die Art und Weise, wie man
uns die Sachen hier beibringt, ist mehr als zufriedenstellend.
Woran machen Sie diese Zufriedenheit mit der Dietrich Aldinger GmbH als Ausbilder fest?
Wir
lernen hier nicht in Lehrwerkstätten nur für Azubis, sondern arbeiten
im Werkzeugbau ganz normal mit, haben von Anfang an Verantwortung. Ich
finde es besser, weil man direkt fürs Berufsleben lernt, worauf es
ankommt. Und man erreicht schneller die benötigte Reife. Wir kennen hier
den Chef und wissen, in welcher Firma wir arbeiten. In anderen Firmen
hat man gerade noch Kontakt zum Ausbilder.
Was bringt man Ihnen hier bei?
Alles
was man zum fachgerechten Arbeiten mit Stahl braucht. Beispielsweise
das Bohren, Drehen oder Fräsen verschiedener Bauteile. Arbeiten mit dem
Tabellenbuch um Schnittgeschwindigkeiten, Vorschübe oder Drehzahlen zu
ermitteln oder die Eigenschaften der unterschiedlichen Stähle. Aber auch
das handwerkliche Geschick, um das Gelernte umzusetzen.
Und das finden Sie spannend?
Das
und das Arbeiten an den computergesteuerten Maschinen, da man dort die
Programmiersprache beherrschen muss. Man ist auch Problemlöser, zum
Beispiel, wenn das Werkzeug auf der Presse ist und das Stanzteil nicht
zeichnungsgerecht rauskommt, dann muss man auf Fehlersuche gehen und
schauen, wie man das wieder korrigiert, damit das fertige Teil exakt
nach
Zeichnung gestanzt werden kann.
Austausch mit Leon Weiss (Mit-Lehrling) über ein zu fertigendes Bauteil anhand einer Zeichnung.
Tim Elsässer montiert (verschraubt) ein Bauteil an einem Folgeverbundwerkzeug.
Wenn ich das alles aufzähle, werden wir heute nicht mehr fertig: Einzelteile für Werkzeuge und komplette Kleinwerkzeuge vom Anfang der Fertigung bis zum fertig fallenden Stanzteil.
Okay, habe verstanden. Was ist denn für Sie generell das Interessante an dem Beruf?
Das
Herstellen von vielen verschiedenen Fertigteilen für die
verschiedensten Branchen wird nie langweilig. Wir haben ein breites
Kundenspektrum: Automobilbranche, Sanitär, Luftfahrt und vieles mehr.
Probleme lösen Sie mittlerweile schon eigenständig?
Größtenteils
kriege ich das allein hin, aber oft frage ich auch jemanden oder gehe
mit einer Frage zum Meister, das ist bei uns der Herr Burkard.
Was möchten sie nach der Ausbildung machen?
Mein
Ziel ist, hier übernommen zu werden. Und dann will ich ein bis zwei
Jahre ganz normal arbeiten und dann schaue ich in Richtung Meister,
danach wohl nach einer Meisterstelle. Bei Dietrich Aldinger habe ich
jede Unterstützung, hier stehen jedem die Wege nach oben offen.
Warum sind Ihnen Aufstiegschancen wichtig? Braucht’s noch mehr Herausforderung?
Kommt
darauf an. Ich bin einer, der gern arbeitet, bei dem was gehen muss.
Duales Studium, um nachher in die Produktionsplanung zu gehen, wäre eher
nichts für mich. Aber tagtäglich wird alles teurer, und wenn man
aufsteigt, hat man einen höheren Zahltag, auch darum denke ich Richtung
Meister.
Bringt die Lehre auch nützliches Wissen fürs Privatleben?
Ja,
man schaut sich das Bauteil im CAD Programm an, grafisch, wie es im
Werkzeug verbaut wird, da kann es sein, dass man Fehler vom Konstrukteur
entdeckt und so ist es zuhause auch, wenn man etwas richtet oder baut.
Was sollten Schüler*innen in der Orientierungsphase sich vor der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker fragen?
„Habe
ich den technischen Blick?“ Von meinem Vater habe ich zum Beispiel ein
technisches Grundverständnis, er kann zuhause sehr viel machen. Und
dabei war ich als Kind immer mit dabei und zwar gern, ohne zu meckern.
Da bin ich meinem Vater sehr ähnlich.
Muss man auch in Mathe und Physik gut sein?
Ja,
ich war in Mathe und Physik zwar nur befriedigend, aber im Laufe der
Ausbildung wurde es besser. Mit Rechnen hat man hier jeden Tag zu tun,
falls einmal eine Bemaßung auf der Zeichnung fehlt, kann man sich das
dann selber ausrechnen und muss nicht zum Konstrukteur laufen.
Technische Fingerfertigkeiten sind auch wichtig.
Herr Elsässer, ich bedanke mich im Namen der
Redaktion VOLL KONKRET für das interessante Gespräch und dass Sie uns
Einblick in Ihren Aus-bildungslehrgang gegeben haben. Ich bin mir sicher,
dass für einige unsere Leser*innen hilfreiche und nützliche Infos
dabei sind.
Viel Erfolg Ihnen beim Abschluss Ihrer Ausbildung.